Projekt Kräuterpfad

Text: Adriaen Neumuth (Kl. 10/3)
Fotos: Jana Maier (Biologie- und Lateinlehrerin am Einstein-Gymnasium Angermünde)
Gastredakteure bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
—————————————————————————————————————————————————-
Tag 1: Köpfe zusammenstecken

 
Tag 1a
 
Tag1b
 

Als wir am 11.07.2016 morgens an der Haltestelle standen, wussten die meisten von uns nicht wirklich, was sie erwartet. Nach zehnminütiger Fahrt mit dem Biberbus wurden wir äußerst freundlich von der Leiterin der Blumberger Mühle, Frau Doktor Aija Torkler, und der Umweltbildungspädagogin Evelyn Faust empfangen. Doch bevor wir wirklich loslegen sollten, schlug Evelyn vor, zunächst eine “Sinnesreise“ zu machen, um die Natur „in absolut reiner Form“ zu erleben und zu spüren. Wir setzten uns vollkommen entspannt um eine Wildblumenwiese. Uns fiel auf, dass man sich viel zu selten einfach einmal hinsetzt und die Natur genießt. Nach ein paar weiteren Geruchs- und Tastübungen rund um das Thema Kräuter und Pflanzen gab es noch eine Führung von Frau Dr. Torkler in die „Ecken“ des Hauses, welche die meisten Besucher nicht zu sehen bekamen, so z.B. in das Labor, in die Werkstatt und auch in den Weinkeller.

Schließlich begannen wir mit dem Projekt “Kräuterpfad“. Zunächst stand das Thema „Projektmanagement“ im Mittelpunkt. Dies war, obwohl nicht uninteressant, aufgrund der Masse an Informationen und der Zeitspanne für uns zugegebenermaßen auch ziemlich anstrengend. Ohne die Erstellung des Zeitplans und die Verteilung der Arbeiten wären wir jedoch niemals so weit gekommen. Schließlich wurden wir dann von einem Kleinbus der Blumberger Mühle zurück nach Angermünde gefahren.
 
Tag 2: Der Kräuterpfad soll wachsen
 
Tag2a
 
Tag2b
 

Am zweiten Tag ging es nun endlich mit dem eigentlichen Projekt los. Zunächst half uns der FÖJler Eirik, das Beet zu vermessen und zu kartografieren. Diese “Karte“ des Beetes sollte in den folgenden zwei Tagen unser wichtigstes Werkzeug werden. Als wir uns das Beet ansahen, fiel uns sofort eines auf: das Projekt hieß “Kräuterpfad“, allerdings fanden wir nur ein „wildes Kräuterbeet“ vor. Schon nach kurzer Zeit des Überlegens war eines klar: wir wollten, dass der Pfad auch ein echter Pfad wird. Ein Pfad, auf dem man läuft und Kräuter findet. Wir zerbrachen uns lange den Kopf darüber, wie man das verwirklichen könnte. Es kamen die verschiedensten Ideen auf den Tisch. Als wir uns das Beet noch einmal genau ansahen, fielen uns einige Holzscheiben auf, die zur Dekoration eingesetzt wurden. Wir kamen auf die Idee, eben diese als Trittsteine unseres „Kräuterpfades“ zu nutzen. Das Konzept stand.

Allerdings trat nun ein neues Problem auf: sicherlich wollen oder können nicht alle Leute über unsere Trittsteine balancieren. Es muss also auch von außen alles Wichtige erkennbar sein.

Wir kamen zu der Lösung, die Trittsteine groß mit einer Zahl und dem Namen des nebenstehenden Krautes zu beschriften. Dies sollte mit einem Lötkolben passieren. Vor das Beet sollte ein Holzstamm gestellt werden, der ein noch zu erarbeitendes Infobuch zu allen gepflanzten Kräutern trägt.

Nun fehlten uns nur noch die Kräuter und das Thema, unter dem der Kräuterpfad stehen sollte. „Jugendliche Küche“ erschien uns sinnvoll und nach einer Besprechung mit dem Koch der Blumberger Mühle waren auch die Kräuter, 20 an der Zahl, schnell gefunden.

Schließlich wurden wir, äußerst zufrieden mit unserer Arbeit, nach Hause gefahren.

PS: In der Mittagspause gab es noch eine Info zum baltischen Stör. Frau Dr. Aija Torkler verstand es, uns die großen Themen des NABU zu vermitteln.
 
Tag 3: Die Presse kommt – und endlich: ab ins Beet
 
Tag3a
 
Tag3b
 

Der dritte Tag unseres Projekts versprach besonders spannend zu werden. Zum einen, weil die Presse kam und uns zu unserem Projekt interviewte und zum anderen, weil wir begannen, die Kräuter einzupflanzen. Die Pressekonferenz verlief äußerst gut, keiner kam groß ins Stottern und wir wussten auch jede Frage zu beantworten. Schließlich war es ja unser Projekt. Außerdem waren Frau Windolff von der MOZ und die Reporterinnen vom Sender Uckermark TV sehr freundlich.

Den Rest des Vormittags berieten wir zusammen mit der Ehrenamtlichen Sibylle über eine Art Maskottchen und einen Leitspruch für unsere Informationsbroschüre vor dem Beet. Trotz vieler Ideen wollte uns nichts einfallen, womit alle zufrieden waren. Wir hofften auf glorreiche Einfälle in den nächsten Tagen.

Nach der Pause stand das Einpflanzen der Kräuter mit dem Ehrenamtlichen Magnus Knigge auf dem Plan, aber das Wetter machte uns zunächst einen Strich durch die Rechnung.

Wir nutzten die Zeit, um Steckbriefe über die Kräuter anzufertigen und auch einige Rezepte zu diesen zu sichten. Außerdem wurden die Plätze für die Kräuter auf der „Karte“ zugewiesen. Schließlich hörte es gegen 14 Uhr auf zu regnen. Wir hatten also noch eine dreiviertel Stunde Zeit, um zumindest das Unkraut zu entfernen und mit den Pflanzarbeiten zu beginnen.

An diesem Tag waren wir zwar nicht ganz zufrieden mit unserem Pensum, aber wir hatten trotzdem einiges geschafft. Am Ende waren wir alle ziemlich kaputt.
 
Tag 4: Endspurt am Beet – auch bei Regen
 
Tag4b
 
Tag4a
 
Donnerstag war der letzte Tag, an dem wir in der Blumberger Mühle an unserem Projekt arbeiteten.
Jeder wusste, was noch zu tun war, wir wollten ja das Projekt zu Ende führen: etliche Kräuter mussten noch gepflanzt werden, die Namen der Kräuter sollten in die Holzscheiben eingebrannt werden und es fehlten immer noch Ideen und Zuarbeiten zum Info-Buch. Der Vormittag war also schnell vorüber.
Anschließend stellte uns Eirik noch sein Projekt „Streuobstwiese“ vor. Die Präsentation war äußerst hilfreich, da wir uns daran ein wenig orientieren und mit neuen Anregungen loslegen konnten.
Wir teilten uns auf: die meisten arbeiteten noch am Pfad und der Rest brannte mit einem Lötkolben die Namen in die Holzscheiben ein.
Wir hatten uns das Ziel gesetzt, den Pfad fertig zu stellen und so arbeiteten wir trotz kleinerer Schwierigkeiten am Beet eifrig. Selbst als es zu regnen begann, hörten wir nicht auf und schließlich waren alle verfügbaren Kräuter unseres Konzepts gepflanzt. Da das Einbrennen lange dauerte, wurde diese Gruppe nicht fertig, aber uns wurde gesagt, dass man sich darum kümmern würde.
Bei der abschließenden Besprechung lobte uns Frau Dr. Torkler und erklärte, wie das Projekt weiterlaufen würde. Der Pfad könnte nämlich noch über das Gelände ausgedehnt werden.
Wie viele von uns in der 10. Klasse weiter machen, können wir zwar noch nicht sagen, aber letztendlich war es für uns alle ein ziemlich spannendes Projekt und Interesse zum Weitermachen besteht auf jeden Fall. Unseren ersten Einsatz als „Kräuter-Beauftragte“ werden wir mit den neuen Siebtklässlern erproben. Mal sehen, wie wir uns „schlagen“.
 
Tag 5: Feintuning an den Steckbriefen und ab auf die Homepage
 
Am Freitag waren wir nur noch zu fünft, da vier am Theaterprojekt der 9. Klasse teilnahmen.
Unsere Aufgaben an diesem Tag sind schnell beschrieben:

  • Feinarbeit an den Steckbriefen (Korrektur, Quellenangaben etc.)
  • Formulierungen für den Artikel, den ihr hier gerade lest
  • Austausch über das Projekt

Unser Fazit: Die Arbeit hat sich definitiv gelohnt, auch wenn einige Etappen wirklich anstrengend waren. Wir wissen jetzt mehr über Projektmanagement, über Kräuter und über die vielseitige Arbeit des NABU. Eine lohnende Kooperation auch für weitere Klassen! Was will man mehr!

Schreibe einen Kommentar